So mancher Fondsinvestor dürfte sich um die Jahreswende wundern, warum von seinem Giro- oder Verrechnungskonto ein Betrag wegen „Fondsbesteuerung“ abgebucht wurde. Der Grund liegt in der Investmentsteuerreform. Die trat im Kern zwar schon 2018 in Kraft, doch zwei Änderungen greifen erst mit Beginn des neuen Jahres. Leider lässt sich zusammenfassend sagen, dass die Steuererklärung für Fondsanleger damit nicht einfacher wird.
Die Abbuchung betrifft die nun fällige Vorabpauschale auf die Wertentwicklung thesaurierender oder teilweise ausschüttender Fonds. Sie wird nach einer fixen Formel berechnet und direkt von der Bank eingezogen – es sei denn, ein Freistellungsauftrag deckt den Betrag ab oder eine Nichtveranlagungsbescheinigung wurde vorgelegt. Zudem muss der Fonds natürlich auch einen Wertzuwachs erzielt haben, der oberhalb der bereits ausgeschütteten Erträge lag. Die weitere Neuerung betrifft die Frist, innerhalb derer die Anleger ihre Jahressteuerbescheinigung für das abgelaufene Jahr erhalten: Nachdem sie zuvor im Februar ablief, haben die Banken in diesem Jahr bis zum 30. April Zeit.
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Die börsennotierten deutschen Unternehmen haben in der laufenden Dividendensaison die Rekordsumme von 52,6 Milliarden Euro an ihre Shareholder ausgeschüttet, wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) errechnet hat. Das entspricht einer Steigerung um satte 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Gros der Dividenden stammt mit 35,8 Milliarden Euro von den 30 DAX-Konzernen.
Damit gewinnen Dividendenpapiere gegenüber Anleihe-Alternativen weiter an Attraktivität. Mit ihrer Kombination aus Ausschüttung und Kursgewinnpotenzial bieten sie einen vergleichsweise sicheren Ausweg aus dem Niedrigzinsdilemma. Wer einsteigen will, sollte sich nicht nur die jeweils letzte Dividendenzahlung ansehen. Vielmehr empfehlen sich Unternehmen, die über Jahre hinweg eine stabile oder steigende Dividende stemmen konnten. So hat beispielsweise BASF ihre Dividende in acht der letzten zehn Jahre angehoben, die Allianz in sieben. Neben Einzeltiteln stehen Privatanlegern auch Dividendenfonds offen, die das Geld mehr oder weniger breit streuen.
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Der Run auf Immobilien wird für mehr und mehr Fondsmanager zum Problem. Denn geeignete Anlageobjekte sind immer schwerer zu finden, infolgedessen wächst die Liquidität der Fonds. Allein im letzten Jahr pumpten die Anleger rund sieben Milliarden Euro in die Sachwertvehikel. Viel Geld auf der hohen Kante wirkt sich aber ungünstig auf die Rendite aus, gerade in Zeiten von Negativzinsen auf große Vermögen.
Als Konsequenz daraus haben zahlreiche offene Immobilienfonds einen „Cash Stop“ verhängt, manche kurz-, manche langfristig. So will beispielsweise Union Investment erst wieder Anlegergelder für seine UniImmo-Fonds annehmen, wenn die Liquidität deutlich reduziert wurde. Auch KanAm schließt die Pforten, will aber bei Bedarf per „Cash Call“ Kapital für konkrete Kaufvorhaben einsammeln. Das Gleiche gilt für den Anbieter Wertgrund.
Investmentmöglichkeiten gibt es aber auch weiterhin. Offen sind etwa noch Fonds der Deutschen Asset Management und von Commerz Real. Union und Swiss Life haben kürzlich neue Fonds aufgelegt, während KanAm weitere angekündigt hat.
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7,21 Prozent Rendite können Investoren einstreichen, die ihren festen Glauben an die langfristige Bonität Griechenlands bewahrt (oder auch wiedergewonnen) haben. So lautete zumindest das Versprechen für zehnjährige Staatsanleihen im März 2017. Wie die Zahl verdeutlicht, bringen derzeit nicht viele Investoren das nötige Vertrauen auf.
Die meisten Staatsanleihen-Anleger bevorzugen mehr Sicherheit, wie sie beispielsweise Deutschland bietet. Doch das hat seinen Preis: Hier gibt es im Schnitt lediglich 0,39 Prozent, was noch nicht mal zur Kaufkrafterhaltung reicht. Auch Finnland mit 0,51, Österreich mit 0,59 und Luxemburg mit 0,60 Prozent Verzinsung treiben keinem Investor Freudentränen in die Augen.
Merklich mehr als 1 Prozent erhalten Anleger neben Griechenland lediglich in Portugal (4,06), Italien (2,25) und Spanien (1,77). Bleibt festzuhalten: Staatsanleihen sind auch nicht mehr, was sie mal waren.
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Der Showdown im französischen Präsidentschaftswahlkampf steht kurz bevor. Siegen die Gemäßigten oder gibt es eine kleine oder sogar größere Revolution, mit unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen? Nicht nur, aber auch diese Ungewissheit ließ deutsche Immobilieninvestoren bei ihren Frankreich-Engagements zuletzt zurückhaltender werden. Vor allem aber sorgte die anhaltende wirtschaftliche Stagnation im Nachbarland für einen Rückgang der Investitionen.
Im Verlauf des Jahres 2016 reduzierten die zehn vom Analysehaus Scope befragten großen offenen Immobilienfonds ihren Frankreich-Anteil im Portfolio durchschnittlich von 15,8 auf 13,3 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht dieser Rückgang 800 Millionen Euro, die aus Frankreich abgezogen wurden. Und das ist nur ein Ausschnitt des Gesamtmarktes.
Für die verbliebenen Investoren bleibt zu hoffen, dass die Franzosen Europa und der Welt keinen neuerlichen „Trump-Moment“ bescheren. Dann könnte aus dem Kapitalfluss in Richtung Deutschland nämlich schnell ein reißender Strom werden.
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Mehr als 32 Milliarden Euro wollen die DAX-Konzerne in den nächsten Wochen ihren Aktionären als Dividenden überweisen. Eine hübsche Summe, die in den meisten Fällen auf solide aufgestellte Unternehmen rückschließen lässt. Allerdings nicht immer, wie die aktuelle „Liste des Schreckens“ zeigt, auf der die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) die 50 größten Kapitalvernichter zusammenfasst: 30 von ihnen haben in den letzten fünf Jahren noch Dividenden ausgeschüttet.
Ebenso wenig wie Dividendenzahlungen sind bekannte Unternehmensnamen Garanten für eine gute Aktienperformance. So verzeichnet der ehemalige Überflieger SolarWorld AG mit minus 99,5 Prozent den größten Wertverlust über die letzten fünf Jahre. Eine horrende Wertentwicklung von minus 98,6 Prozent mussten vor fünf Jahren eingestiegene Aktionäre des Maschinenbauers Singulus Technologies bis heute verkraften. Mit weniger dramatischen, aber auch wenig erfreulichen Zahlen finden sich Air Berlin (minus 75,8 Prozent) und RWE (minus 56 Prozent) auf der Liste.
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Obwohl die Niedrigzinsen die klassischen sicherheitsorientierten Investments wie Renten unattraktiv machen, ist die Zahl der deutschen Aktienbesitzer zuletzt gesunken. 8,98 Millionen hielten 2016 Aktien oder Aktienfondsanteile, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) errechnet hat. 2014 waren es noch 30.000 mehr. Im Jahr 2001 gab es sogar mal fast 13 Millionen Aktionäre – dafür hatte unter anderem der „Manfred-Krug-Effekt“ gesorgt, der die Telekom-Aktie zur „Volksaktie“ machen sollte.
Damit verzichten die Deutschen im Vergleich zu anderen westlichen Nationen auf einen Gutteil Rendite. Über alle Anlageklassen hinweg generieren sie nach Abzug der Inflation gerade mal 2,3 Prozent p. a. Die Finnen dagegen, die prozentual rund dreimal so viele Aktionäre zählen wie die Deutschen, kommen auf 6,9 Prozent. Einen Lichtblick erkennt das DAI immerhin: In der jüngsten Altersgruppe (14 bis 39 Jahre), die vom gesetzlichen Rentensystem nicht viel zu erwarten hat, stieg die Zahl der Aktionäre – von 1,696 auf 1,952 Millionen zwischen 2014 und 2016.
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Die expansive Geldpolitik hat mit ihren Unmengen an Liquidität in den letzten Jahren die Börsenindizes kräftig befeuert. Davon profitierten passive Indexfonds (ETFs) besonders, da sie die ausgewählten Indizes eins zu eins nachbilden. Auf rund zwei Billionen Euro werden die Investitionen in ETFs geschätzt, die Anleger vor allem mit ihren geringen Kosten locken.
Unter Analysten mehren sich nun allerdings die mahnenden Stimmen. Der Grund: Die Geldschwemme wird in absehbarer Zeit enden müssen, was den Höhenflug von Dow Jones & Co. einstweilen in eine Baisse verwandeln dürfte. Für die Anleger bedeutet das, dass sie über aktives Fondsmanagement nachdenken sollten. Denn nur mit aktiver Auswahl und Kontrolle lässt sich dem Trend entgegen performen.
Hinzu kommt ein wachsendes strukturelles Risiko durch die ETFs: Diese könnten bei fallenden Kursen selbst zum Krisentreiber werden, da sie entsprechend an Wert verlieren und damit die schlechte Marktstimmung verstärken.
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Es hat viele Anläufe gebraucht, doch Mitte Dezember hat die US-amerikanische Notenbank Fed den Schritt endlich gewagt und die Zinswende eingeleitet. Die befürchteten Negativeffekte an den Wertpapiermärkten blieben aus, da die Zinserhöhung bereits eingepreist war. Nun stellen sich viele Marktteilnehmer die Frage, ob auch die Europäische Zentralbank (EZB) in naher Zukunft ihre lockere Geldpolitik beenden könnte.
Unter Volkswirten wird erwartet, dass sich die EZB-Politik von der ihres amerikanischen Pendants abkoppelt. Die Wirtschaft in Europa steht deutlich weniger robust da als die in den USA; hinzu kommen nach wie vor ungelöste Banken- und Staatsschuldenprobleme, die bei einer Zinserhöhung an Wucht gewännen. Der oberste Euro-Währungshüter Mario Draghi hat denn auch bereits angekündigt, das Anleihenkaufprogramm mindestens bis Ende dieses Jahres fortzusetzen, also weiter Geld in die Märkte zu pumpen. Somit werden die Sparer aller Voraussicht nach weiterhin mit Niedrigzinsen leben müssen. Immerhin: Nachdem der US-Dollar wieder attraktiver geworden ist, profitiert die hiesige Exportwirtschaft vom schwächeren Euro.
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