Aktien
▪ Die Aktien der entwickelten Länder bieten 2022 mittel- bis langfristig aussichtsreiche Ertragschancen. Eine durch die Geldpolitik der Notenbanken ausgelöste wirtschaftliche Abschwächung könnte die Gewinne der Unternehmen und damit die Aktienkurse 2023 belasten.
▪ Die Aktienquoten sollten nach dem Kursrückgang 2022 nicht voll ausgereizt werden. Zwischenzeitliche Rücksetzer können aber zum Nachkaufen genutzt werden.
▪ 2023 sollten Qualitäts- und Dividendenaktien das Portfolio stabilisieren. Im Jahresverlauf sehen wir Chancen bei Qualitätswachstumswerten zu vernünftigen Bewertungen.
▪ Edelmetallaktien haben ein schwaches Jahr hinter sich, obwohl Gold und Silber in Euro stiegen. Eine erhöhte Inflation und Investitionen in erneuerbare Energien sprechen für die Titel.

Anleihen
▪ Investments in Anleihen bieten nach den Zinserhöhungen der Notenbanken wieder eine Alternative.
▪ Aufgrund der inversen Zinsstrukturkurve finden wir kurzlaufende Staatsanleihen der entwickelten Länder interessanter.
▪ Im Anleihesegment bieten vor allem Hochzins und Schwellenländeranleihen Potenzial, solange es zu keiner tiefen Rezession der Weltwirtschaft oder einem sehr starken US-Dollar kommt.

Edelmetalle und Rohstoffe
▪ Gold und Silber zählen mittelfristig zu den aussichtsreichen Anlageklassen. Kurzfristig könnte das erhöhte Zinsniveau belasten, besonders wenn die Inflationserwartungen zurückgehen sollten, was den Realzins erhöht.
▪ Mit Blick auf mögliche Inflationsüberraschungen – z. B. falls sich die Zentralbanken zu früh von der straffen Geldpolitik verabschieden sollten – und schwelende geopolitische Spannungen drängt sich Gold als Portfolioversicherung geradezu auf.
▪ Langfristig sollte die steigende Nachfrage nach Industriemetallen (Kupfer, Nickel, Lithium, seltene Erden) und Silber aufgrund des nachhaltigen Umbaus der Wirtschaft und dem Ausbau erneuerbarer Energien zu stark steigenden Kursen bei Minenaktien führen.

Währungen
▪ Der US-Dollar wertete 2022 im Vergleich zum Euro deutlich auf. Ausgehend von 1,14 USD/EUR verteuerte sich der Greenback um 6,5 % auf 1,07 USD/EUR zum Jahresende. Ausschlaggebend waren die aggressiven Zinserhöhungen der Fed zur Bekämpfung der Inflation. Im 3. Quartal notierte der Greenback zwischenzeitlich bei 0,95 USD/EUR, was eine Aufwertung von 20 % bedeutete. Sinkende Inflationsdaten in den USA und eine abnehmende Dynamik der Zinserhöhungen auch im Vergleich zum Euroraum führten zu der gegenläufigen Bewegung im 4. Quartal.
▪ Auf dem jetzigen Niveau erwarten wir keinen deutlich schwächeren USD gegenüber dem Euro. Zwar befindet sich die US-Notenbank Fed kurz vor ihrem zyklischen Zinshoch, aber der Spielraum der EZB für Zinserhöhungen ist eingeschränkt, sodass die Zinsdifferenz weiterhin für den USD sprechen sollte.
▪ Wir empfehlen, ca. 50 % des Portfolios in Euro, 30 % in US-Dollar und den Rest diversifiziert über Hartwährungen (japanischer Yen, Schweizer Franken) und Schwellenländer-Währungen zu investieren.

Immobilien
▪ Offene Immobilienfonds (OIF) legten 2022 um ca. +2,3 % zu und litten nicht unter den erhöhten Zinsen für Immobiliendarlehen. Allerdings hatten die gestiegenen Anleiherenditen einen negativen Kurseffekt auf die meist in kurzlaufende Anleihen investierten Kassebestände der Fonds.
▪ Am Immobilienmarkt zeigen sich erste Warnsignale: Die langjährigen Preissteigerungen haben ihren Höhepunkt überschritten. Zum ersten Mal seit Jahren fällt zum Beispiel der deutsche Hauspreisindex.
▪ Mittelfristig dürften Anleihen bei Renditen um die 4 % wieder eine Alternative zu offenen Immobilienfonds darstellen, deren erwarteter Ertrag eher bei 2 % liegt. Jedoch erwarten wir bei Anleihen eine höhere Volatilität als bei Immobilieninvestments.
▪ Der Immobilienmarkt befindet sich im Spannungsfeld von höheren Finanzierungskosten und einer sich abkühlenden Wirtschaft. Letztere könnte in Kombination mit dem Home-Office-Trend für Gewerbeimmobilien eine Gefahr sein. Immobilienfondsmanager müssten solche Risiken aber steuern können.

Rechtliche Hinweise
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