Aktien
▪ Kurzfristig scheinen Aktien im Vergleich zu Anleihen teuer. Langfristig gesehen bieten Aktien Renditen von nominal ca. 7,2 % p. a. und nach Abzug der Inflation real von etwa 4,7 % p. a.
▪ Bei einer wirtschaftlichen Abschwächung bietet sich ein taktisches Untergewicht in Aktien an, um im Jahresverlauf günstig aufstocken zu können.
▪ Kursgewinne sollten mitgenommen und zum Rebalancing genutzt werden.
▪ Qualitäts- und Dividendenaktien sollten das Portfolio stabilisieren. Wir sehen weiterhin Chancen bei Qualitätswachstumswerten zu vernünftigen Bewertungen.
▪ Asiatische Aktien schwächelten 2022 und im bisherigen Jahresverlauf 2023. Sie bieten sich als Beimischung an. Gleiches gilt für Aktien aus Segmenten mit Sonderkonjunktur, z. B. Infrastruktur, erneuerbare Energien und Zukunftsmetalle.

Anleihen
▪ Investments in Anleihen der entwickelten Märkte lieferten seit Jahresanfang leicht positive Ergebnisse. Wir sehen aber für das zweite Halbjahr insbesondere bei US-Staatsanleihen und Schwellenländeranleihen Chancen.
▪ Aufgrund der inversen Zinsstrukturkurve finden wir weiterhin kurzlaufende Staatsanleihen interessant.
Positionen in langlaufende Staatsanleihen sollten ebenfalls aufgebaut werden.
▪ Hochzinsanleihen drängen sich bei relativ niedrigen Risikoaufschlägen aktuell nicht auf.
▪ Europäische Staatsanleihen erscheinen noch nicht attraktiv.

Rohstoffe
▪ In Q3 sehen wir noch ein schwieriges Umfeld für Öl- und Industriemetalle, da sich die chinesische
Wirtschaft langsamer erholt als angenommen.
▪ Mittelfristig dürften die Förderkürzungen der OPEC und die zunehmend restriktivere Kreditvergabe der
Banken aufgrund der Nachhaltigkeitsvorschriften für den Öl- und Rohstoffsektor zu einer Angebotsknappheit führen und die Preise ansteigen lassen.
▪ Für Gold sind wir positiv gestimmt. Gold profitierte meist in Zeiten stagnierender Zinsen. Sollte die Inflation zurückgehen oder Zinssenkungen diskutiert werden, wird Gold weiter steigen.
▪ Der Silberpreis wird mittelfristig von einer zunehmenden Nachfrage durch den Ausbau der erneuerbaren
Energien unterstützt, kann zwischendurch aber erheblich schwanken.

Währungen
▪ Der US-Dollar hat sich seit Jahresstart 2023 im Vergleich zum Euro nur wenig verändert. Ausgehend von
knapp 1,07 USD/EUR verlor der Greenback -2,2 % auf 1,09 USD/EUR per 30. Juni. Die Aussicht darauf,
dass die US-Notenbank bald am Ende des Zinserhöhungszyklus angekommen ist und die EZB noch
weitere Zinsschritte vornehmen dürfte, hat in den letzten Wochen des zweiten Quartals zu einem etwas
stärkeren Euro geführt.
▪ Für das dritte Quartal erwarten wir eher einen stärkeren USD gegenüber dem Euro und gehen von einer
Handelsspanne von 1,05 bis 1,15 USD/EUR aus. Nur im Falle einer tiefen Rezession erscheint ein
wesentlich stärkerer US-Dollar realistisch.
▪ Strukturell steht der US-Dollar vor Schwierigkeiten. Bei der Bezahlung von Rohstoffen, insbesondere
Rohöl aus dem Nahen Osten oder Metallen aus Südamerika, wird der chinesische Yuan immer mehr zur
Konkurrenz. Dadurch dürfte sich der USD über die nächsten Jahre zu wichtigen Handelspartnerwährungen
abschwächen. Inwieweit das jedoch zu einem schwächeren USD zum Euro führt, ist fraglich.
▪ Wir empfehlen, ca. 50 % des Portfolios in Euro, 30 % in US-Dollar und den Rest diversifiziert über
Hartwährungen (japanischer Yen, Schweizer Franken) und Schwellenländerwährungen zu investieren.

Immobilien
▪ Offene Immobilienfonds (OIF) entwickelten sich im zweiten Quartal mit +0,5 % relativ schwach.
▪ Für die weitere Entwicklung des Immobilienmarkts gibt es derzeit mehrere Fragezeichen: Steigende
Zinsen verteuern die Finanzierung und viele Käufer können sich die höheren Fremdkapitalkosten nicht
leisten. Zudem lasten immer strengere Klimavorgaben seitens der Politik auf den Immobilien.
▪ Immobilienfonds, die ihre Bestände regelmäßig sanieren und auch in Hinblick auf sich ändernde Klimagesetze
vorausschauend agieren, dürften zukünftig interessante Investments bleiben.
▪ Auch können über inflationsindexierte Mieten höhere Erträge als in der Vergangenheit erzielt werden.
▪ Anleihen stellen bei Renditen um die 3-5 % wieder eine echte Alternative zu OIF dar (Ertragserwartung
1–3 %) – auch wenn diese Alternative eine deutlich höhere Vorsteuerrendite erzielen müsste, denn bei
Immobilienfonds sind meist über 60 % der Erträge für den Anleger steuerfrei.

Rechtliche Hinweise
Diese Informationen stellen keine Anlageberatung dar und sind auch nicht als solche aufzufassen. Allein verbindliche Grundlage eines Kaufs von Anteilen an offenen Investmentvermögen sind die jeweiligen Basisinformationsblätter (BIB), und die Verkaufsprospekte. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse können erheblich von den vergangenen Ergebnissen abweichen. Die Prüfung der Geeignetheit von Investmentfonds für Privatanleger hat allein durch den Vermittler zu erfolgen. Der Beitrag wurde mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit vorliegender Informationen kann keine Gewähr oder Haftung übernommen werden. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die aus der Verwendung der zur Verfügung gestellten Informationen resultieren.